Wer kennt sie nicht, die günstige Box Bratnudeln beim Asiaten um die Ecke. Nach einem langen Lerntag an der Bibliothek ist die Versuchung oftmals sehr groß, einfach noch ein paar Bratnudeln zu essen. Mein großes Problem dabei ist, dass diese Bratnudeln einfach nie so richtig lecker schmecken. Im besten Fall sind sie einfach nur fad, im schlechtesten Fall wirklich schlecht.
Ich habe mich trotzdem zu diesem Rezept inspirieren lassen. Denn in meiner alten WG stand die selbstgemachte Variante relativ oft auf dem Speiseplan. Bei meiner letzten Box Bratnudeln (meine erste seit Langem) ist mir wieder einmal klar geworden, dass es eigentlich vor allem an folgenden Punkten scheitert:
Mein Problem mit asiatischen Bratnudeln
- Die Portion ist zu groß. Jajaja ich weiß eh, man will auch was für sein Geld bekommen. Aber die Portionen sind meiner Meinung nach für eine Person fast immer zu viel, für zwei aber wieder zu wenig. Und übrig lassen bzw. mit nach Hause nehmen kann man die Bratnudeln halt eben auch nicht so leicht, wenn man nur eine schnelle Mittagspause macht.
- Die Bratnudeln sind zu fettig. Fast immer liegen sie mir nach dem Essen im Magen. Gekaufte Bratnudeln gehören nicht unbedingt zu den Speisen, nach denen man sich gut fühlt. Viele Bestandteile sind frittiert, richtig frisch ist fast nichts.
- Sie sind verhältnismäßig teuer. Klar, die einfache Variante mit Gemüse kostet vielleicht nur 3€, aber man bekommt dafür dann halt auch 90% Nudeln und nur 10% un-identifizierbares Gemüse. Entscheidet man isch dann für die „Premium-Variante“ (mit gebratenem Tofu oder vor-frittiertem, tiefgekühlten Hühnerfleisch) zahlt man gerne einmal 5-7€. Immer noch nicht übermäßig viel, aber deutlich zu viel in Anbetracht der Qualität der einzelnen Zutaten.
- Ach ja und das allerschlimmste: Sie schmecken fad. Ich meine das im vollen Ernst, das ist für mich wirklich das allerschlimmste. Denn würden sie richtig lecker schmecken, wäre es mir auch egal, wenn die Portion ein bisschen zu groß, die Nudeln ein bisschen zu fettig und der Preis ein bisschen zu hoch wäre. Aber sie schmecken einfach fad. Im besten Fall.
Natürlich gibt’s auch eine Lösung
Ich habe länger darüber nachgedacht, wie man das Problem mit Asiatischen Bratnudeln lösen könnte. Ich bin dabei auf folgende drei Punkte gestoßen:
- Sie müssen günstig sein. Günstiger auf jeden Fall als die gekaufte Variante.
- Weniger Nudeln, mehr Gemüse. Low-carb und so. Klingt simpel, ist es auch.
- Bratnudeln müssen einfach lecker schmecken. Punkt. Aus. Fertig. Der Geschmack darf dabei ruhig subtil bleiben, aber lecker muss es auf jeden Fall werden.
- Sie müssen einfach und schnell zu kochen sein und dabei auch mit relativ grundlegenden Zutaten auskommen. Ich verwende bei diesem Rezept deshalb nicht einmal Soja-Sauce und Sesamöl.
Überzeugt euch einfach selbst!
Ich habe leider öfters kleinere Schwierigkeiten mit der Art und Weise, wie bestimmte Speisen gemeinhin zubereitet werden. Für mehr Beiträge wie diesen in der Zukunft möchte ich dir nahelegen, meinen Newsletter zu abonnieren! Du würdest mir damit eine große Freude machen 🙂
Zutaten für Bratnudeln für zwei Personen:
- 150 g Tofu (oder eine andere Eiweiß-haltige Kochzutat, beispielsweise eine Hühnerbrust)
- 250 g Champignons
- 150 g Gemüse (es bieten sich hier vor allem Karotten und Kraut an)
- 125 g asiatische Nudeln
- 2 Frühlingszwiebeln
- 1 Knoblauchzehe
- 1 Tl gehackter Ingwer
- 1/2 Tl Chiliflocken
- Salz
- Öl zum Braten
Zubereitung der Bratnudeln:
Einen kleinen Topf mit Wasser zum Kochen bringen und ordentlich salzen. Den Tofu in einheitlich große Würfel schneiden (1,5 X 1,5 cm, zum Beispiel). Dann die Tofu-Würfel ins kochende Wasser geben und 2 bis 3 Minuten kochen lassen, so verlieren sie einen Teil ihres Soja-Eigengeschmackes. Anschließend abseihen und auf Küchenrolle zum Trocknen legen.
Alternativ dazu die Hühnerbrust in Stücke schneiden.
Dann die Champignons in dünne Blätter schneiden. Die Karotten und/oder das Kraut in lange, dünne Streifen schneiden. Die Frühlingszwiebeln waschen, den weißen Teil in dünne Halbringe, den grünen Teil in schräge Streifen schneiden. Abschließend noch Ingwer und Knoblauch hacken.
Einen Wok auf höchster Stufe aufstellen. Dann etwas Öl darin erhitzen. Die Tofuwürfel (oder, du hast es sicher schon geahnt: das Hühnerfleisch) auf allen Seiten knusprig braten, dabei unbedingt Salzen. Sobald sie gold-braun sind, herausnehmen. Dann die Champignons zugeben und ebenfalls sorgfältig anbraten und salzen. Sind sie weich, herausnehmen und zum Tofu geben. Anschließend nochmals etwas Öl in die Pfanne geben und dann die Frühlingszwiebeln und die Karotten (und/oder das Kraut) darin braten. Sobald sie etwas Farbe angenommen haben, Chiliflocken, Ingwer und Knoblauch unterrühren und wieder mal ein bisschen salzen. Das Ziel ist es, dass jede Komponente für sich schon abgeschmeckt wird, weil es enorm schwierig ist, eine Pfanne voll Bratnudeln noch gleichmäßig zu salzen.
Als nächstes einen kleinen Topf mit Wasser zum Kochen bringen und salzen. Die Nudeln darin al dente kochen. Anschließend abseihen.
Dann die Nudeln mit dem Gemüse, den Pilzen und dem Tofu (oder, irgendwie logisch, dem Hühnerfleisch) in der Pfanne vermischen und nochmals abschmecken. Fertig sind die Bratnudeln. Mahlzeit!