Das BLT – ein Sandwich so gut wie sein Name kurz ist. „BLT“ steht für „Bacon, Lettuce, Tomato,“ zu Deutsch also „Speck, Salat, Tomaten.“ Und genau das ist ein BLT: ein Sandwich bestehend aus (optional getoastetem) Brot, knusprigem Speck, aromatischen Tomaten und frischem, knackigen Salat. Abgerundet wird das Ganze noch mit frisch gemahlenem Pfeffer und etwas optionaler Mayonnaise. (Aber auch die Vegis unter euch kommen bei diesem Rezept auf ihre Kosten, mehr dazu gibts weiter unten!) Was soll ich sagen – kaum ein anderes Gericht hat das Adjektiv „ehrlich“ so sehr verdient wie das BLT. Ein wahrhaft ehrliches Sandwich. Keine zwanzig Zutaten, keine stundenlange Zubereitung. Nein, einfach nur Brot mit Speck, Salat und Tomaten.

Eher Tomaten-Sandwich als Speckbrot?

Wer sich nun aber denkt „ist BLT nicht einfach nur ein hipper Name für ein Speckbrot?“ irrt gewaltig, und das gleich auf mehreren Ebenen. Zum einen gibt es BLTs schon deutlich länger als Iced-Pumpkin-Spiced-Lattes (die übrigens ganz und gar keine ehrlichen Getränke sind! Pfuitaifl). Zum anderen ist der Speck im BLT eigentlich nur Nebensache. Laut dem von mir oft zitierten Koch und Autor J. Kenji Lopez-Alt (den ich bspw. auch schon beim perfekten Rührei, den Dandan Nudeln und bei den Roast Potatoes erwähne) ist ein BLT nämlich kein Speck-Sandwich mit Tomaten, sondern viel eher ein Tomaten-Sandwich mit Speck („A BLT is not a well-dressed bacon sandwich. A BLT is a tomato sandwich, seasoned with bacon“ siehe hier). Ja, Speck ist ein wichtiger Geschmacksgeber, aber auf gute, reife und aromatische Tomaten kommt es wirklich an.

Tomaten schmecken im Sommer am besten.

Das hat ein paar wichtige Folgen. Die erste und bei weitem wichtigste ist, dass BLTs saisonale Sandwiches sind. Vor ein paar Wochen machte ich zweimal nacheinander BLTs, einmal mit richtig schön reifen Tomaten, einmal mit eher festeren Gegenstücken. Dasselbe Sandwich, das mich am einen Tag fast vom Stuhl gehaut hat (ich übertreibe leider nicht – ich fands so lecker, dass ich noch am Abend davon reden musste, was mir jetzt im Nachhinein fast ein wenig lächerlich vorkommt… Zum Glück ist meine Freundin sehr geduldig mit mir) entlockte mir am nächsten Tag mit unreiferen Tomaten fast eine Träne der Enttäuschung (wie bei einem Elternteil, das sein Kind beim Rauchen erwischt. Ich war nicht wütend, einfach nur ein bisschen traurig und enttäuscht). Also, auf die guten Tomaten kommts an.

Aber nicht nur. Ein BLT besteht nur aus ein paar Zutaten, darum müssen diese Zutaten alle sehr gut sein. Das Brot muss nicht besonders teuer oder ausgefallen sein, aber mit einem guten, frischen Weißbrot schmeckt das Sandwich gleich besser. Dasselbe gilt für den Salat: frisch und knackig muss er sein, aber nicht besonders fancy. Eisberg Salat tut’s also viel eher als Rucola oder Vogerlsalat. Ganz besonders gilt diese Regel aber beim Speck. Er sollte qualitativ hochwertig und aromatisch sein, muss aber gleichzeitig auch nicht das beste oder teuerste Stück sein.

BLT ohne Speck? Das geht.

Weil ein BLT ja im Grunde ein Tomaten-Sandwich ist, das mit Speck gewürzt wird, kann man es auch sehr leicht veganisieren. Entweder man lässt den Speck einfach ganz weg und würzt die Tomaten einfach so etwas stärker, oder man weicht auf eine pflanzliche Alternative aus. Ohne Speck bekommt man ein sehr frisches, sommerliches Sandwich. Mit etwas gutem Olivenöl und ein bisschen Kräutersalz wir auch dieses Sandwich ein Gedicht. Aber auch Speck-Alternativen sollten nicht außer Acht gelassen werden. Knuspriger Räuchertofu funktioniert gut, schmeckt aber meist ein bisschen rauchiger und weniger pikant als Speck. Ich habe meine BLTs letztens mit Reispapier Bacon gemacht, was wirklich super funktioniert hat. Der Reispapier Bacon wird sehr knusprig und pikant, was perfekt mit den Tomaten harmoniert. (Und trotzdem bleibt der zeitliche Aufwand extrem überschaubar.)

Egal ob mit Speck oder pflanzlicher Alternative, BLTs sind einfach herrlich. Probiert sie aus, solange die Tomaten im Supermarkt noch so schön aromatisch schmecken. Mahlzeit!

Zutaten für 2 BLT-Sandwiches

Das folgende Rezept ist sehr vage, aber hoffentlich umso einladender, nachgekocht zu werden!

• 1-2 sehr reife Tomaten, je nach Größe
• 4 Scheiben Brot (egal ob weiß oder mit Körnern)
• etwa 6-8 Scheiben Speck oder Reispapier Bacon (oder ein Äquivalent an Räuchertofu), je nach Größe
• ca. 4-6 Blätter Salat, je nach Präferenz. Eisbergsalat, Kopfsalat, Römersalat – alle Blattsalate sind möglich.
• Salz und (im Idealfall frischgemahlener) Pfeffer
• (vegane) Mayonnaise (optional)

Zubereitung

Bei der veganen Variante mit Reispapier Bacon bereiten wir zuerst diesen vor. Wie das geht erfährt ihr hier. Ansonsten braten wir in einer Pfanne unseren Speck sehr knusprig an. Dafür den Speck in eine kalte Pfanne geben und diese langsam auf mittlere Hitze aufheizen. Den Speck oft wenden und so lange braten, bis er schön knusprig ist. Alternativ dazu geht das auch gut im Backrohr, dafür einfach die Speckscheiben auf einem Backblech auslegen und dann für ein paar Minuten ins Backrohr geben.

Währenddessen die Tomaten und die Salatblätter waschen. Die Tomaten dann in Scheiben schneiden (etwa 3-4 mm dick?) und, ganz wichtig: auf beiden Seiten großzügig mit Salz und Pfeffer würzen. Sobald der Speck knusprig ist, legen wir ihn auf eine Küchenrolle und lassen ihn abtropfen. Dann toasten wir nur noch unser Brot. Müssen wir nicht, ich mags aber ganz gerne. Das können wir entweder im Toaster machen, oder, wer ein bisschen experiementieren will, in der Pfanne. Dafür ggf. etwas vom Speckfett abschütten (flüssiges Fett nie in den Abfluss schütten!) und dann die Brotscheiben auf beiden Seiten knusprig anbraten. Das BLT dann folgenderweise zubereiten: Auf die beiden getoasteten Brotscheiben jeweils etwas Mayonnaise geben, dann den Speck, die gewürzten Tomaten und den Salat darauf schichten. Eine visuelle Erklärung für dieses äußerst komplizierte Unterfangen gibt es natürlich auch.

Fertig ist das BLT! Genießt dieses großartige Sandwich.