Orzo zählen seit langem zu meinen absoluten Lieblingsnudeln, da sie sich einfach perfekt für Suppen und Eintöpfe eignen. Sie schauen aus wie Reiskörner, sind aber aus Hartweizengrieß. Dadurch bekommt man den Biss von Pasta, hat aber das Saucen-Verhalten (ist das ein Wort?) von Reis. In diesem Rezept werden die Orzo als Onepot zubereitet, es passiert also alles in einem Topf, was energie- und abspühleffizient zugleich ist. Noch dazu verwenden wir außer der einen, einsamen Knoblauchzehe auch nichts frisches bzw. verderbliches, was die Zubereitung dieses Onepots super schnell und Vorratskammer-freundlich macht. Geschmecklich harmonieren Fenchelsamen (Spoiler: magst du keine Fenchelsamen, ist dieses Rezept vielleicht nichts für dich!), die Orangenschale und die säuerlichen Tomaten wirklich überraschend gut. Der Feta (bzw. die vegane Feta-Alternative) rundet das ganze perfekt ab und schafft einen Eintopf, den man gerne wieder kocht.
Die Geschichte dieses Orzo Onepots ist nuancenreicher (und nachdem ich diese Zeilen geschrieben habe auch deutlich weniger spannend als gedacht) als die der meisten anderen Rezepte auf diesem Blog. Bei einer wissenschaftlichen Tagung hatte ich als Snack kleines Schüttelbrot dabei, das ich sonst sehr gerne auf Wanderungen und so mitnehme. Als ich meinem bayrischen Kumpel Fritz davon anbot, schmeckte er gleich die Fenchelsamen darin heraus. Davon inspiriert empfahl er mir ein Rezept für einen Orzo Eintopf von Yotam Ottolenghi, welches Fritz jedoch mit ein paar Änderungen zubereitet. Ich habe sein Rezept jedoch wiederum ein bisschen adaptiert, was mich zu diesem Orzo Onepot gebracht hat. Wieso ich das alles schreibe? Credit, where credit is due. Dieses Rezept entspringt nicht meiner kulinarischen Inspiration, sondern basiert auf den Anmerkungen zu einem schon existierenden Rezept. In den folgenden Zeilen erkläre ich euch aber, wie ihr meine Version dieses Orzo Onepots kochen könnt 🙂
Zutaten für 2 Personen
- 200 g Orzo
- 1-2 Tl Fenchelsamen (geht mit ganzen Samen, mittel-fein vermörsert oder gemahlen)
- 1/2 Tl Chiliflocken
- Olivenöl
- 1 Knoblauchzehe
- 1 Bio-Orange (bzw. eine Orange, deren Schale zum Verzehr geeignet ist)
- 400 g gewürfelte Tomaten (eine Dose)
- 150 g TK Spinat
- 500 ml Wasser
- 1-2 El Zitronensaft
- Salz und Pfeffer
- 100 g Feta (vegane Alternative: 150 g weißer Tofu + 1 El Zitronensaft & 1 El Olivenöl)
Zubereitung
Als allererstes einen Topf (den einen namensgeben Topf für Onepot – ganz wichtig: er muss einen Deckel haben!) auf mittlerer Hitze aufstellen. Sobald er heiß ist, die Orzo mit einem großzügigen Schuss Öl und einer ordentlichen Prise Salz und Pfeffer zugeben und unter ständigem Rühren für ein paar Minuten rösten. Anschließend aus dem Topf herausnehmen und beiseitestellen. Die getoasteten Orzo sollten in etwa so aussehen, wobei sie bestimmt noch etwas getoasteter sein könnten:
Als nächstes den Topf wiederum auf den Herd stellen. Nochmals einen großzügigen Schuss Öl hinzugeben und die Fenchelsamen darin kurz rösten. Währenddessen die Knoblauchzehe andrücken und mit einem Sparschäler drei lange Streifen der Schale einer gewaschenen Bio-Orange abschälen. Die schauen so aus:
Anschließend die angedrückte Knoblauchzehe, die Orangenschale sowie die Chiliflocken zum Öl geben und kurz anbraten. Dann mit den gewürfelten Tomaten und 500 ml Wasser aufgiesen, den TK-Spinat hinzugeben und alles aufkochen lassen. Sobald es kocht, die getoasteten Orzo sowie eine Prise Salz und Pfeffer zugeben und unterrühren. Dann den Topf mit einem Deckel zudecken, die Hitze auf schwache bis mittlere Hitze (Stufe 1 von 3) reduzieren und die Orzo darin unter sporadischem Umrühren für 15 Minuten zugedeckt köchen lassen. Abschließend noch für etwa 2 Minuten ohne Deckel kochen. Die Konsistenz sollte jetzt an Risotto erinnern. Zum Schluss noch mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken. Zum Servieren etwas zerbröckelten Feta über die Orzo geben. Als vegane Alternative empfehle ich einfach, einen halben Block Tofu zu zerkrümeln und kurz mit Zitronensaft und Öl zu marinieren. Mahlzeit!