Paprikás (Paprika-Geschnetzeltes)

Paprikás (oder „Paprikasch“, manchmal auch „Paprikash“) ist neben Gulasch wohl eines der bekanntesten ungarischen Gerichte. Ähnlich wie Gulasch liegt es irgendwo zwischen Ragout und Eintopf und kombiniert Paprika, Zwiebeln, Tomaten, und (saure) Sahne. Die bekannteste Form ist mit Hühnerfleisch („paprikás csirke“), die auch in Österreich sehr bekannt ist: hier heißt das dann meistens „Paprikahendl“ (z.B. bei der ÖBB) oder „Paprikahuhn“. Verglichen mit Gulasch ist Paprikás deutlich milder im Geschmack. Trotzdem glänzt Paprikás durch ein richtig gutes Aroma. Die Kombination von viel süßlichem Paprika, Zwiebeln und Sahne macht ein mildes, aber zweifelsohne sehr, sehr leckeres Gericht.

Sehr breitenwirksam wurde Paprikás durch eine Szene in Captain America: Civil War. Doch auch schon bevor Superheld:innen über einem Topf Paprikás ihre Pläne besprochen haben, war es Teil der österreichischen kulinarischen Welt. (Für meine deutschen Leser:innen: durch die lange historische Verbandelung von Österreich und Ungarn sind viele Gerichte aus dem einen Land auch im jeweils anderen sehr verbreitet.) Bei mir daheim gab es auch hin und wieder ein „Paprika-Geschnetzeltes“, das im Grunde nichts anderes als Paprikás ist.

Zwar gibt es auch andere Formen (z.B. mit Fisch), aber die Variante mit Hühnerfleisch ist mit Abstand am geläufigsten. Auch bei meinen Referenzrezepten wird durch die Bank mit Hühnerfleisch gekocht (siehe z.B. 1, 2, und 3). Ich habe euch unten auch die Mengenangaben für das „klassiche“ Paprikás gegeben. Ich selber habe aber eine vegane Varinate gekocht und dafür Sojageschnetzeltes verwendet. Sojageschnetzeltes ist neben Tofu und Hülsenfrüchten eines meiner liebsten Fleischersatzprodukte. Es ist sehr günstig (pro großzügiger Portion kostet es nur rund 40 Cent), lässt sich einfach im Vorratsschrank lagern und hat trotzdem sehr viel Protein (ungekocht 50g auf 100g – das entspricht dann ca. 15-20g pro Portion). Mit ein bisschen Sorgfalt und ein Paar Tipps und Tricks lässt sich damit trotzdem ein Paprikás zubereiten, das es in sich hat. Viel Spaß beim Nachkochen!

Paprikás
Paprikás

Zutaten für Paprikás für 4-6 Personen:

  • 120 Sojageschnetzeltes – oder alternativ dazu 500 g Hühnerbrust
  • 2 El Mehl
  • 1 Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 3 frische Paprika (eine Tricolore-Packung bietet sich dafür logischer Weise an)
  • 1 El Tomatenmark
  • 3 El Paprikapulver edelsüß
  • 500 ml Gemüsebrühe
  • 250 ml (pflanzliche) Sahne
  • 1/2 Tl Chiliflocken
  • Salz, Pfeffer

Dazu schmecken am besten Spätzle, (Band-)Nudeln oder ggf. auch Reis.

Zubereitung

Das Sojageschnetzelte nach Packungsangabe vorbereiten. Dafür einen Topf mit Wasser zum Kochen bringen, eine Prise Salz zugeben und das Sojageschnetzelte darin für 10 Minuten ziehen lassen. Anschließend abseihen und nach Möglichkeit das Wasser auspressen. Solltest du stattdessen Hühnerbrust verwenden, das Fleisch in große Würfel schneiden. Soja oder Fleisch in eine Schüssel geben, ordentlich Salzen und Pfeffern und das Mehl zugeben. Gut vermischen und zur Seite stellen.

Anschließend bereiten wir das Gemüse vor. Dafür die Zwiebel schälen und in feine Würfel schneiden. Den Knoblauch fein hacken und die Paprika in sehr kleine, gleichmäßige Würfel schneiden.

Eine große, tiefe Pfanne oder einen Topf auf höchster Stufe aufstellen. Einen großzügigen Schuss Öl dazugeben und das Sojageschnetzelte oder das Hühnerfleisch darin für ein paar Minuten anbraten. Das Hühnerfleisch muss nicht ganz gar werden, da wir es später in der Sauce fertigkochen. Dann aus der Pfanne nehmen und beiseite stellen.

Als nächstes geben wir nochmals einen kleinen Schuss Öl in den Topf und geben die Zwiebeln und die Paprika dazu. Diese braten wir gemeinsam mit einer Prise Salz so lange, bis die Zwiebeln glasig werden. Dann geben wir den Knoblauch dazu und braten diesen ebenfalls kurz an. Anschließend nehmen wir den Topf von der Hitze, geben das Tomatenmark, die Chiliflocken und das Paprikapulver dazu und braten alles kurz an. Dann gießen wir die Gemüsebrühe auf, geben den Topf zurück auf die Herdplatte und kochen die Sauce einmal ganz auf.

Sobald sie kocht, reduzieren wir die Hitze auf mittlere Stufe und geben das Sojageschnetzelte oder das Hühnerfleisch sowie die (pflanzliche) Sahne dazu. So lassen wir das Paprikás noch für ca. 15 Minuten vor sich hin köcheln. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und ggf. noch etwas Wasser dazugeben, falls die Sauce zu dick sein sollte. Mahlzeit!

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