Reis hatte in meiner Kindheit einen sehr interessanten Stellenwert. Wenn ich so zurückdenke, dann war das wahrscheinlich die Beilage, die am öftesten auf den Tisch kam. Klar gab es auch regelmäßig Nudeln oder Kartoffeln, aber Reis war trotzdem bei vielen Gerichten einfach die Standardbeilage. Ein Grund dafür ist sicher, dass meine Eltern sehr, sehr gerne alle möglichen Varianten von asiatischem Essen mögen. Und Reis nimmt da nunmal einen sehr zentralen Stellenwert ein. Ein weiterer Grund dafür war bestimmt auch, dass er ein bisschen eine „set-and-forget“ Beilage ist: Hat man ihn einmal aufgekocht, kann man sich getrost anderen Dingen widmen. Das ist beim Kochen für eine Familie natürlich auch sehr wichtig.
Auch in meiner Ernährung spielt er eine sehr wichtige Rolle. Zwar habe ich während meiner Studienzeit sehr viel Nudeln gegessen (was auch in der großen Anzahl an Pasta-Rezepten auf diesem Blog gesehen werden kann), aber auch schon damals hatte ich immer verschiedene Arten im Vorratsschrank. Egal ob zu Currys, als Risotto, als Beilage zu einem asiatischen Gericht, oder in einer Buddha-Bowl – Reis geht einfach immer.
Die richtige Zubereitung ist dabei aber gar nicht so einfach, finde ich. Ihr kennt bestimmt alle die „1 Tasse Reis, 2 Tassen Wasser“-Regel. Damit bekommt man ihn relativ konsistent gut hin. Aber in diesem Beitrag geht es nicht darum, guten Reis zu bekommen, sondern immer perfekten. Dafür braucht es einen ganz wichtigen Schritt, der vor dem Kochen passieren muss: das Waschen.
Durch das Waschen verlieren die Reiskörner etwas Stärke außenrum, wodurch er dann nicht so pampig wird. Gerade Basmatireis klebt immer noch zusammen, aber die einzelnen Körner sind auch als solche erkennbar. Ein zweiter wichtiger, aber auch optionaler Schritt ist meiner Meinung nach das Einweichen, weil er dadurch später viel gleichmäßiger kocht. Interessanter Weise wird er dadurch auch deutlich ergibiger. Ich kann’s mir zwar nicht logisch erklären, weil wir die Stärke ja auswaschen, aber ehrfahrungsgemäß kann ich sagen, dass man zumindest rein volumensmäßig deutlich mehr Reis bekommt.
Es gibt natürlich auch andere Möglichkeiten fürs Reiskochen. Eine Zeit lang habe ich ihn wie Pasta gekocht: also in einem Topf mit sehr viel Wasser. Dadurch löst sich die Stärke ins Kochwasser, was dann später abgegossen wird. Diese Methode funktioniert bei kleinen Mengen sehr gut, bei großen stößt man aber sehr schnell an seine Grenzen. Auch kann man Reiskochen sehr einfach an einen Reiskocher auslagern, das funktioniert auch relativ konsistent. In diesem Beitrag will ich euch aber kurz erklären, wie ich mittlerweile Reis koche und dadurch jedes Mal perfekte Resultate erziele.
Zutaten für perfekten Reis…
- 1 Teil Basmati-Reis
- 1 1/2 Teile Wasser (nach Volumen)
- eine Prise Salz
…für 4 (hungrige) Personen
- 350 g Basmati-Reis
- 600 ml Wasser
- 1/2 Tl Salz
Zubereitung
Ganz wichtig: dieses Rezept funktioniert nur auf einem Elektro-Herd.
Als erstes geben wir den Reis in eine feines Sieb und waschen diesen dann mit Wasser. (Bei größeren Mengen kann man das auch in einer Schüssel machen). Dabei bewegen wir ihn mit unserer Hand, um die Reiskörner so gründlich wie möglich zu waschen. Das machen wir so lange, bis das Wasser unter dem Reis nicht mehr trüb, sondern mehr oder weniger klar ist. Insgesamt dauert das zwei bis drei Minuten. Wem das zu Ressourcen-verschwenderisch ist: Angeblich kann man es zum Pflanzengießen verwenden, ich kann das aber leider (noch) nicht verifizieren.
Als nächstes geben wir den Reis mit der 1 1/2 fachen Menge kalten Wassers in einen Topf. Dabei geht es um das Volumen und nicht ums Gewicht! Für den perfekten Reis lassen wir ihn hier einfach einweichen. Dadurch, dass wir schon die richtige Menge Wasser zugegeben haben, können wir den Reis einfach kochen wenn es uns passt. Ich wasche und weiche den Reis ganz gerne am Morgen ein und koche ihn dann am Mittag auf.
Dafür geben wir noch eine Prise Salz dazu, rühren gut um und kochen dann alles auf. Sobald das Wasser kocht, reduzieren wir die Hitze auf die niedrigste Stufe und köcheln den Reis so für 10 Minuten. Anschließend schalten wir den Herd aus und lassen ihn noch in der Restwärme weitere 10 Minuten stehen. Während dieser Zeit darf der Deckel unter keinen Umständen weggenommen werden, da wir den Reis erst kochen und dann effektiv noch dämpfen. Ganz zum Schluss nehmen wir eine Gabel und rühren ihn kurz durch. Fertig!