Reispapier Bacon ist eine von vielen, vielen modernen pflanzlichen Speck-Alternativen. Egal ob Rettich, Melanzani, Karotte, Bananen-Schalen, Pilze, Tofu, oder Weizengluten, im Jahr 2023 kann alles zu Speck, oder auf Neudeutsch Bacon, werden. (Allein der Youtuber „Sauce Stache“ hat 30 Video zu pflanzlichem Bacon, siehe hier.) Ich habe dazu etwas gemischte Gefühle. Ich habe früher richtig gerne mit Speck gekocht und ihn dementsprechend auch sehr gerne gegessen. Speck gibt vielen Gerichten mit wenig Aufwand ein sehr pikantes Geschmacksprofil, für das sonst ein paar Handgriffe mehr nötig sind. In vielen vegetarischen und veganen Rezepten ersetzt man Speck mit Räuchertofu oder Pilzen. Das funktioniert in vielen Fällen wirklich super, aber nicht in allen gleich gut.
Genause verhält es sich auch mit diesem Rezept für Reispapier Bacon. Es ist meiner Meinung nach ein sehr guter Ersatz für knusprig gebratene Speckscheiben, aber kein Ersatz für Speck insgesamt (man kann ihn z.B. nicht in Würfel schneiden). Ich bezeichne dieses Rezept bewusst als „Bacon,“ weil es viel eher der amerikanischen Version von Speck ähnelt als der österreichischen. (Amerikanischer Bacon ist meistens nicht so stark geräuchtert wie österreichischer Speck, es gibt aber Ausnahmen.) Dabei muss man wirklich kein Experte für Speck sein (bewusst nicht gegendert), damit einem auffällt, dass Reispapier und ein paar Gewürze wahrscheinlich nicht genau so schmecken wie Schweinespeck. Umgekehrt muss man sich aber auch nicht pflanzlich ernähren, um zu sehen, dass knuspriges Reispapier mit pikanten Gewürzen wahrscheinlich trotzdem ziemlich lecker schmeckt.
Dieser Bacon eignet sich richtig gut für Burger und Sandwiches. Er wird sehr aromatisch und knusprig, weshalb er auch einfach so als Snack super schmeckt. Vor ein paar Wochen habe ich eine Gruppe von Freund:innen zu Burgern eingeladen, bei denen ich auch diesen Bacon verwendet habe. Die Rückmeldung war unisono, dass er vielleicht nicht genau wie Schweinespeck schmeckt, aber trotzdem richtig, richtig lecker ist. (Auch nachdem eigentlich schon alle komplett satt waren haben wir den Bacon noch aufgegessen.) Das fasst diesen Reispapier Bacon super zusammen: nein, er schmeckt nicht genau wie das tierische Original, ist aber trotzdem unverschämt gut. Wie du ihn sehr einfach nachmachen kannst, siehst du unten!
Ich habe mich bei meinem Rezept am Rezept von „Thee Burger Dude“ orientiert. Wer sehr auf veganes Junk Food steht ist bei ihm an der richtigen Adresse.
Zutaten für etwa 20 Stück Reispapier Bacon
- 6-8 Reispapier-Blätter (die Größe kann variieren) (Oder mehr, wenn du dickere ‚Speckscheiben‘ machen möchtest)
- 2 El Pflanenöl
- 2 El Sojasauce
- 2 Tl Paprikapulver
- 1 Tl Rauchsalz (oder normales Salz)
- 1/2 Tl Knoblauchpulver
- 1/2 Tl Pfeffer
- 1 Tl Ahornsirup oder Zucker (optional)
- 1/2 Tl MSG (optional)
Zubereitung
Als allererstes mischen wir die Marinade. Dafür in einer kleinen Schüssel das Pflanzenöl, die Sojasauce, das Paprikapulver, das (Rauch)Salz, das Knoblauchpulver, den Pfeffer, den optionalen Ahornsirup und das optionale MSG gut vermischen.
Anschließend zwei Blätter Reispapier nehmen (oder drei für dickeren Speck). Diese nach einander unter einem Wasserhahn befeuchten und dann aufeinander auf ein Arbeitsbrett geben. Im nächsten Schritt bepinseln wir das Reispapier mit etwas Marinade, wenden es und bepinseln dann auch noch die Rückseite. Als nächstes schneiden wir das Reispapier in breite Streifen. Mit dem restlichen Reispapier verfahren wir genauso. Sollte dir das etwas zu kompliziert gewesen sein, habe ich hier eine bildliche Erklärung:
Wir können den Reispapier Bacon entweder in der Pfanne braten oder im Ofen backen. Im Ofen wird er knuspriger, in der Pfanne behält er noch etwas mehr Biss. In der Pfanne braten wir ihn einfach auf beiden Seiten mit etwas Öl auf mittlerer Hitze an. Wir wenden ihn dabei mehrmals, damit er gleichmäßig knusprig wird. Solltest du ihn lieber im Backofen zubereiten (meine bevorzugte Methode), dann heize dass Backrohr einfach auf 180° Umluft vor und backe den Bacon dann für 6-8 Minuten. Wichtig ist hier, gut aufzupassen, weil der Bacon auch recht schnell verbrennen kann. (Die Backzeit variiert hier sehr, weil jedes Backrohr unterschiedlich heiß wird. Einfach mehrmals schauen, wie’s dem Bacon geht.) Egal welche Zubereitungsart du wählst, wird der Bacon beim Abkühlen noch etwas knuspriger, er muss also noch nicht „fertig“ aus der Pfanne kommen. Den Bacon am besten noch warm genießen! Mahlzeit!