Ich habe mich schon lange nicht mehr so sehr auf die Veröffentlichung eines Rezepts gefreut wie bei diesem hier. In letzter Zeit habe ich diese Sobanudeln so oft gekocht, dass es mir fast schon ein bisschen peinlich ist. Meine bisherigen MitbewohnerInnen können alle bestätigen, dass ich, wenn mir ein Rezept gut schmeckt, es so lange koche, bis ich es nicht mehr sehen kann. Ach und nur zur Vorwarnung: diese Sobanudeln sind so unglaublich lecker, wie sie unauthentisch sind. Das Label für dieses Rezept ist zwar „asiatisch“, aber authentisch sind sie beim besten Willen nicht.
Vor ein paar Wochen habe ich mir für verhältnismäßig viel Geld ein Kochbuch für japanisches Essen gekauft. Es ist ein großartiges Kochbuch, nur habe ich einfach nie alles daheim, was man für die Rezepte braucht. Ich habe mir dann einfach japanische Sobanudeln gekauft, das Kochbuch ins Bücherregal gestellt und seither nicht mehr reingeschaut. Naja.
Im Jahr 2021 habe ich endgültig das Konzept der Selbstoptimierung für mich entdeckt. Der Hintergedanke dabei ist, dass man kleine Sachen kontrolliert und verändert und so dann langfristig positive Veränderungen sieht. Glücklicherweise bestehen Sobanudeln auch aus Buchweizen. Als guter Millenial versuche natürlich auch ich, meinen Konsum an Weißmehl nach Möglichkeit etwas zu reduzieren. (Damit ich dann guten Gewissens am Nachmittag wieder Kekse mit fragwürdigem Palmöl essen kann.) Die Motivation hinter den Sobanudeln ist damit also klar. Wieso aber lauwarm?
Wieso lauwarm?
Lauwarme Sobanudeln ist nicht nur ein billiger Verkaufsgag. Was sehr fancy klingt, ist irgendwo Salat, irgendwo Bratnudeln und irgendwo was dazwischen. Und die Temperatur liegt nun eben auch irgendwo zwischen kaltem Salat und heißen Bratnudeln – lauwarm eben. Ich kann es gar nicht genau erklären, aber aus irgendeinem Grund schmecken die Sobanudeln lauwarm am intensivsten. Nur hier entfalten sie voll ihren besonderen Geschmack.Diese lauwarmen Sobanudeln sind auf jeden Fall ein sehr leichtes und trotzdem leckeres Mittagessen fürs Büro oder fürs Homeoffice. Schaut es besonders schön aus? Nein. Schmeckt es dafür umso leckerer? Devinitiv. Die Sobanudeln haben einen angenehm nussigen Geschmack und bilden in ihrer Konsistenz einen perfekten Kontrast zum Gemüse. Der weiche Tofu komplementiert das Ganze noch. Die Kräuter bringen eine super Frische und ins Dressing würde ich mich am liebsten reinlegen (vor allem seit ich weiß, dass wir nicht nur auf der Zunge Geschmacksrezeptoren haben ;-)).
Zutaten für Sobanudeln für 2-3 Personen
Für die Basis
- 250g Sobanudeln, alternativ dazu gehen auch Reisnudeln
- Karotten, 2-3 Stück
- eine Zucchini
- eine Paprika
- 350g Tofu
- etwas frischer Koriander
- etwas frische Minze
Für das Dressing
- Reisessig, 4 El (zur Not tut’s auch ein anderer Essig)
- Sojasauce, 2 El
- Sesamöl, 2 Tl
- Pflanzenöl, 2 Tl
- eine Prise Salz
- Ahornsirup, 1 Tl (optional)
Zubereitung der lauwarmen Sobanudeln
Als erstes das Gemüse waschen und trocknen. Einen Topf mit Wasser auf höchster Stufe aufstellen und zum Kochen bringen. Währenddessen den Tofu in große Scheiben schneiden und in Küchenrolle einwickeln. Als nächstes kommt ein etwas „kontroverser“ Schnitt: Den eingewickelten Tofu für 3-4 Minuten bei 900 Watt in die Mikrowelle geben. Ich habe vor längerer Zeit einmal erklärt, wie man Tofu besser macht. Mittlerweile bin ich jedoch komplett überzeugt von der Mikrowellen-Methode. Gibt man den Tofu in die Mikrowelle ändert sich seine Konsistenz. Der Tofu wird fester und verliert etwas von seinem Soja-Geschmack, nimmt aber später dann auch besser Geschmäcker auf. Der Tofu wird dabei also noch besser bei dem, was er sonst eh schon ganz gut kann.
Während der Tofu in der Mikrowell ist, die Karotten in dünne Streifen schneiden. Schälen müssen wir sie nicht unbedingt. Dann die Zucchini und die Paprika in gleich große Streifen schneiden. Jetzt haben wir zwei Möglichkeiten: wir können das Gemüse entweder roh lassen, dann wird das fertige Gericht eher ein Salat, oder wir können das Gemüse kurz kochen oder braten, dann bekommen wir eher etwas wie Bratnudeln. Die Entscheidung liegt ganz bei dir, ich bevorzuge aber kurz angebratenens Gemüse.
Das Wasser im Topf ordentlich salzen und die Sobanudeln darin nach Packungsangabe kochen (etwa 3-4 Minuten). Danach abseihen und kurz mit kaltem Wasser abspühlen (so kleben sie dann nicht so stark zusammen). Den Tofu in kleine Würfel schneiden (der wird nicht angebraten!) und zusammen mit den Sobanudeln und dem Gemüse in eine Schüssel geben. In einer separaten kleinen Schüssel den Essig mit der Sojasauce, dem Salz, dem optionalen Ahornsirup und den zwei verschiedenen Ölen mischen und zu den Sobanudeln geben. Dann noch den Koriander und die Minze zugeben (du kannst sie auch noch hacken wenn du willst) und alles gut durchmischen. Mahlzeit! 🙂
Danke für das super Rezept, seeeeeeehr lecker !! 🙂
Sollte ich die Öl-Essig Mischung zu den bloßen Nudeln oder über die Nudel-Gemüse-Tofu Mischung geben?
Danke du Gönner!
Hallo Michael,
freut mich, wenn dir das Rezept schmeckt! 🙂
Die Öl-Essig Mischung kommt zu allem, also zu Nudeln, Gemüse und Tofu.
Viel Spaß beim Kochen!
LG aus Innsbruck,
Johannes
Wer ist Michael?
Hat super geschmacket!
😉