Vor ein paar Wochen habe ich eine Challenge gestartet, die meine Kochgewohnheiten deutlich auf die Probe stellte: Meine 3€-Dinner-Challenge. Ich habe dabei versucht, ein Mittag- oder Abendessen für 2 Personen zu entwickeln, bei dem die Kosten unter 3€ bleiben. Trotzdem sollten diese Rezepte so abwechslungsreich und ausgefallen wie möglich sein. Und von Pasta über Gnocchi, von Couscous über Linsen bis hin zu verschiedenen low-carb Gerichten war für jeden was dabei. Diese Rezepte sind allesamt perfekt für jede Studentenküche, für Dates mit Menschen, die man eigentlich nur mittelgerne mag und einfach grundsätzlich für jedeN, der/die beim Essen gerne an Geld spart, aber nicht am Geschmack. Kurzum, es sind perfekte Studentenrezepte.
Die Reaktionen und der Zuspruch von euch, meiner geschätzten LeserInnenschaft, war dabei unglaublich. Ganz vielen von euch haben diese Studentenrezepte super gefallen, ich habe selten so viele Fotos von eurem Abendessen bekommen wie während dieser Reihe. Ich habe deshalb beschlossen, diese Rezeptreihe weiter zu führen, jedoch in einer etwas anderen Form: als Studentenrezepte.
Was macht Studentenrezepte überhaupt aus?
Darüber habe ich mir lange Gedanken gemacht. In Kochbüchern schaut das immer gleich aus. Es gibt oft die Rubrik „Wie bei Mama“, bei der zwei Gerichte nie fehlen dürfen: Spaghetti Bolognese und Wurstnudeln. Versteht mich bitte nicht falsch, an diesen Gerichten ist ja nichts auszusetzen. JedeR hat einen anderen Geschmack, das respektiere ich auch. Aber ich kenne NIEMANDEN, dessen Kochhorizont nur auf diese beiden Gerichte beschränkt ist – genau diesen Eindruck vermitteln mir aber so manche Kochbücher. Ich finde es auch ein bisschen traurig, worauf man dabei als StudentIn reduziert wird. Weil Studentenrezepte zeichnen sich meiner Meinung nach nun mal nicht dadurch aus, dass sie den Essgewohnheiten und den kulinarischen Vorlieben eines Kindergarten-Kindes nachempfunden sind. Aber genug gejammert, ich glaube es braucht einfach eine konkrete Auflistung davon, was Studentenrezepte für mich eigentlich genau sind:
Studentenrezepte sind…
…billig
Ja, der Preis ist für mich der erste Punkt. Beim Essen kann man so viel Geld sparen. Egal ob Mittagessen in der Mensa, im Restaurant oder im Supermarkt: das alles kostet sehr viel Geld. Geld, welches man ganz leicht einsparen kann, wenn man selbst kocht. Dabei ist es ganz egal, ob man StudentIn, ArbeiterIn oder AngestellteR ist – auswärts essen kostet viel Geld. Viel Geld, das man vielleicht lieber auf die Seite bringt oder für etwas anderes ausgibt. Oder eben vielleicht Mitte Monat einfach schon größenteils ausgegeben hat. Genau da sind dann günstige Rezepte wichtig. Rezepte, die einen für wenig Geld satt machen und trotzdem noch besonders sind (dazu aber später mehr).
…schnell
Ich verbringe gerne Zeit in der Küche. Ich liebe den kreativen Gestaltungsraum, den sie für mich darstellt. Das Wechselspiel aus Ruhe und Stress. Den „Tanz“ mit den MitköchInnen. Und trotzdem, nach einem langen Lern- oder Arbeitstag, fehlt mir oft die Zeit und die Energie, lange zu kochen. Deshalb verstehe ich auch gut, dass nicht alle so viel Zeit in der Küche investieren wollen. Man kann nämlich auch in kurzer Zeit großartiges Essen zubereiten.
…einfach zu kochen
Es sind mitunter die einfachsten Rezepte, die am besten schmecken. Der Blick auf die mediterrane Küche zeigt genau das: Rezepte müssen nicht kompliziert sein, um lecker zu werden. Es reichen oft ein paar ausgewählte Zutaten und etwas Sorgfalt beim Kochen. Genau das ist auch eines meiner Ziele auf diesem Blog: Es soll alles leicht nachzukochen sein. Klar, es braucht etwas Übung, Teigtaschen zu falten. Aber kompliziert ist es nicht. Und genau so dürfen Rezepte sein, finde ich. Zwar manchmal eine ganz kleine Herausforderung, aber im Grunde einfach.
…“mitnehmbar“ – oder „portable?“
Dieser Punkt geht Hand in Hand mit „billig“. Auswärts essen ist einfach teuer, da führt kein Weg daran vorbei. Deshalb ist es immer super, wenn man etwas von zu Hause mitnehmen kann. Da aber ein Aufstrich-Brötchen auf Dauer wirklich fad wird, möchte ich meine Studentenrezepte auch vor dem Gesichtspunkt hin entwickeln, dass man sie am nächsten Tag gut in die Uni oder zu Arbeit mitnehmen kann. Ich habe das auch schon während meiner 3€-Dinner-Challenge probiert. Da habe ich zwei Gerichte gekocht, die man besonders gut mitnehmen kann: Taboulé und einen Karotten-Linsen-Salat.
…abwechslungsreich
Ich wollte an dieser Stelle eigentlich „gesund“ schreiben. Aber was heißt schon gesund? Für manche bedeutet das der Verzicht auf alle tierischen Produkte, der Verzicht auf Fleisch oder der Verzicht auf Kohlenhydrate. Ich kann zu wenig beurteilen, was genau gesunde Ernährung ausmacht. Ich habe auch das Gefühl, dass das für jedeN ganz individuell unterschiedlich ist. Studien und Meinungen der Wissenschaft gehen dabei ebenfalls weit auseinander. Deshalb habe ich für mich beschlossen, hier einfach viel Wert auf Abwechslung zu setzen. Meine Studentenrezepte sind dabei so abwechslungsreich wie möglich gestaltet, damit auch wirklich für jedeN was dabei ist. Nur eines sei vorweg gestellt: viel Fleisch gibt es nicht. Bei Fleisch sollte man besonders auf die Qualität achten, auch bei einem niedrigen Budget. Dafür lieber selten Fleisch und wenn, dann dafür hochwertiges.
…lecker
Gesund, nachhaltig, und günstig sind alles lobenswerte Ansprüche an Studentenrezepte. Aber für mich müssen sie vor allem eins sein: lecker. Essen hat für mich sehr viel mit Gemeinschaft und vor allem mit Genuss zu tun. Beides läuft darauf hinaus, dass Essen einfach lecker schmecken muss. So polemisch das jetzt klingen mag, aber das Leben ist schlicht zu kurz für schlechtes Essen.
…spannend und ausgefallen
Günstiges Essen besteht nicht nur aus Nudeln und Kartoffeln. Ich glaube, das habe ich in meiner 3€-Dinner-Challenge aufzeigen können. Weil günstig ist nicht gleichzusetzen mit eintönig und fad. Gewürze sind Kochzutaten, die man sich einmal zulegen muss und dann sehr lange hat. Ich habe schon Beiträge darüber geschrieben, wie verschiedene Gewürze schmecken und wo sie zu finden sind, aber auch welche in keiner Studentenküche fehlen dürfen. Mit Hilfe von ein paar Gewürzen lassen sich nämlich auch bei dem geringsten Budget spannende und ausgefallene Gerichte zaubern.
Was heißt das genau für euch?
Ich werde eine neue Reihe speziell für Studentenrezepte starten. Das sind schnelle, einfache, abwechslungsreiche etc. Rezepte, die ich speziell für ein knappes Budget entwickle. Also Rezepte für all jene, die gerne beim Essen etwas Geld sparen wollen. Trotzdem gibt es auf meinem Blog auch weiterhin sowohl Zeit– als auch Zutaten-intensive Rezepte. Das Leben ist zu kurz und zu schön, um nicht ab und zu auch einmal etwas mehr Zeit in der Küche zu verbringen. Aber ganz grundsätzlich ist diese neue Reihe auch ein kleines Dankeschön an euch. Ohne euch wäre das hier alles nicht möglich. Es ist euer Feedback und euer Zuspruch, der mich immer wieder dazu motiviert, neue Rezepte zu schreiben. Und weil euch die 3€-Dinner-Rezepte so gut gefallen haben, möchte ich das eben auch in Zukunft weiterziehen. Viel Spaß beim Kochen!
Wenn ihr schon mal in tolle Studentenrezepte reinschnuppern wollt, dann schaut euch doch einfach die Rezepte von meiner 3€-Challenge an!